Liebster Solangus,
ich weiß du wirst diese Nachricht nie bekommen doch es hilft mir diese grauenvollen Ereignisse hier in Narbenmauer zu verarbeiten. Es ist kaum vorstellbar, dass Mandraivus diese Festung solange hielt und vor Bösem schützte und dennoch ist sie wieder von so viel Leid heimgesucht.
Schon direkt am Anfang werden wir von den aktuellen Herrschern des Anwesens empfangen: Eine Horde Skelette mit ihrem reitenden Anführer. Nur mit Mühe konnten wir sie bezwingen. Als wir weiter hinein drungen durchfuhr uns ein Geist eines Orks. Wir sind nicht die ersten, die sich hier her wagten. Auch wenn die Orks der Gegend wohl eher hier waren, um Schätze zu plündern. Der Geschichte nach, hat nur einer dieses Unterfangen überlebt. Einige der armen Seelen, die hier gefallen sind, schafften es nicht einmal ins Jenseits. Sie mussten so graunvolle Qualen erleiden, dass sie noch immer Narbenmauer heimsuchen und nicht zur Ruhe kommen.
Nachdem einige Wege verschlossen sind, muss die gelenkige Karja alleine vorrangehen. Shelyn sei Dank, kann sie uns noch den Weg öffnen, als sie auch schon von einem Schatten angegriffen wurde. Mit Grauen müssen wir feststellen, dass dieser Schatten Mandraivus selbst ist. Er harrte so lange aus, um den Rest der Welt vor dem abgrundtiefen Bösen zu beschützen und jetzt hat er sich selbst in eine der Kreaturen verwandelt, die er so verabscheute. Immerhin gelang es uns sein Seele zu erlösen. Doch sein Schwert, weswegen wir her gekommen sind, haben wir nicht bei ihm gefunden.
Langsam dringen wir immer weiter vor und jeder Raum hält neue Abscheulichkeiten bereit. Zum Beispiel gelangen wir in die ehemalige Küche. Auch hier erwarten uns wieder gepeinigte Seelen. Anscheinend wurden hier Menschen am lebendigen Leib verbrannt. Sie sind so wie viele andere Opfer noch immer hier gefangen und müssen ihren Tod immer wieder durchleben. Sie versuchten sogar ihre Qualen uns zu zeigen indem sie auch unsere Haut in Brand steckten, als wollten sie uns anflehen sie zu erlösen.
Nun haben wir diesen furchtbaren Ort verlassen um uns auszuruhen, hier im krotesken Turm des Schattengrafen. Noch vor wenigen Tagen als wir ihn zum ersten Mal trafen, hatten wir hier auf keinen Fall übernachten wollen. Nun scheint es ein fast heimeliger Zufluchtsort zu sein im Vergleich zu Narbenmauer. Morgen werden wir zurückkehren, um Mandraivus Schwert zu finden. Dann können wir endlich zurück nach Korvosa kommen und die Königin und das Böse, dass sie beherrscht zu besiegen. Dann werden unsere Stadt und natürlich auch du befreit sein und wir können wieder ein normales Leben führen. Doch auch wenn das alles geschafft ist, muss ich wieder hierher zurückkehren. Es gibt hier einfach zu viel Böses und zu viele arme, gefangene Seelen als das ich sie vergessen könnte. Ich muss wiederkehren und sie befreien.
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